NAME | ERFINDER | DATUM | VERFAHREN |
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Heliographie | Niepce | 1826 | Bei der Heliographie handelte es sich um eine mit Asphalt beschichtete Zinnplatte. Die Belichtungszeit lag bei ca. 8 Stunden. Unter Lichteinwirkung wurde der Asphalt gehärtet, so dass bei der anschließenden „Entwicklung“ mit Lavendelöl und Petroleum nur die schwächer belichteten Asphaltpartien herausgelöst wurden. |
Talbotypie | Talbot | 1835 | Das Verfahren wurde von William Henry Fox Talbot entwickelt. Jodsilberpapier: Es war das erste Negativ-Positiv-Verfahren. Silbernitrat und Kaliumiodid wurden auf ein dünnes Papier gestrichen und ergaben dort eine Silberiodidverbindung. (lichtempfindliches Silberjodid) Mit Kaliumbromid oder Natriumthiosulfat wurde das Negativ anschließend fixiert. |
Daguerreotypie | Daguerre | 1839 | Es handelte sich um Fotografien auf versilberten Kupferplatten. Das Verfahren basiert auf der Lichtempfindlichkeit von Silberhalogeniden. Die auf Hochglanz polierten versilberten Kupferplatten wurden durch Einwirkung von Joddampf lichtempfindlich gemacht. Später wurden die Platten zusätzlich auch noch Brom- und Chlordämpfen ausgesetzt, wodurch sich die Lichtempfindlichkeit der Platte erheblich erhöhte. Durch die Bedampfung bildete sich an der Oberfläche der Silberschicht Silberiodid bzw. Silberbromid. Nach der Belichtung wurde das Bild mit Hilfe von Quecksilberdämpfen entwickelt. Zum Schluss wurde es in einem Meersalz-Bad fixiert. Später nutzte man hierzu eine „Hyposulfit-“(Thiosulfat) oder Zyankali-Lösung. Bei diesem Fixiervorgang lösten sich die verbliebenen lichtempfindlichen Silbersalze auf. |
Mungo Ponton | 1839 | Mungo Ponton entdeckt die Lichtempfindlichkeit von Kaliumdichromat | |
Cyanotypie Eisenblaudruck | John Herschel | 1842 | Ein Verfahren, das auf Eisen und nicht auf Silber beruht, welches sonst bei der herkömmlichen Herstellung von Photoabzügen (und den zuvor erfundenen Verfahren) verwendet wird |
Albumin-Verfahren | Claude Félix Abel Niépce de Saint-Victor | 1847 | Albuminisierte Glasplatten |
Frederick Scott Archer | Kollodium-Nassplatte | 1839 | Nachdem Gelatine als ungeeignet verworfen worden war, kam Kollodium auf den Plan und setzte sich sofort durch Kollodium, von griech. Leim) zähflüssige Lösung aus Kollodiumwolle in einer Mischung aus Ether und Alkohol Glasplatten übergießt man mit einer Lösung von Kollodiumwolle und Iod- und Bromsalzen in Ethanol und Ether. Der Überzug trocknet zu einer gallertartigen Masse ein und wird sofort im Dunkeln in eine Lösung von Silbernitrat gebracht. Hier wandeln sich die Iodsalze in Silberiodid und Silberbromid um, und diese bleiben in der Kollodiumschicht fein verteilt. Die so präparierte Platte wird aus dem Silberbad herausgenommen und noch feucht von anhängender Silberlösung in einem lichtdicht schließenden Kästchen (Kassette) in die Kamera gebracht, hier der Lichtwirkung ausgesetzt und dann in der Dunkelkammer mit einer Eisensulfatlösung übergossen. |
Kohledruck (Carbonprint) | Louis-Alphonse Poitevin | 1855 | |
Collotypie (Lichtdruck) | Louis-Alphonse Poitevin | 1856 | |
Gummidruck | Louis-Alphonse Poitevin | 1858 | Louis-Alphonse Poitevin für das Jahr 1855 als auch der Engländer John Pouncy 1858 |
Kohleumdruck | Adolphe Fragier | 1860 | Adolphe Fragier entwickelte das Transferverfahren |
Wothlytypie | 1864 | Uran-Kollodium, das die Jodide, das Chlor oder Silberbromid ersetzte | |
Kohledruck | Joseph Swan | 1839 | Joseph Swan verbesserte das Kohledruck-Transferverfahren und entwickelte ein speziell hergestelltes Kohlepapier, das sogenannte Carbon Tissue. Der Tonwertumfang wurde vergrößert (Umdruck, Übertragspapier) |
Öldruck | Emil Mariot | 1866 | Das Herstellungsprinzip gleicht dem Kohledruck. Die Farbpigmente werden nun nicht in der Kolloidschicht eingelagert, sondern nachträglich auf die Kolloidschicht aufgestupst. Man macht sich dabei die Abstoßung von Fett und Wasser zunutze. Die gegerbten Stellen der Gelatine nehmen kein oder wenig Wasser auf, dafür mehr Fettfarbe. Weil die Bildschicht bei diesen Fotografien aus pigmenthaltiger Farbe besteht, sind die Bilder sehr haltbar und verändern sich nicht, wie zum Beispiel Silberbromidabzüge. |
Lichtdruck (auch Phototypie, Collotypie, Albertotypie) | Mungo Ponton | 1870 | Der Lichtdruck wurde zur Illustration von Büchern oder Drucken in kleinen Auflagen wie Ansichts-, Gedenk- oder Postkarten eingesetzt. |
Palladiumdruck | 1870 | ||
Gelatine-Trockenplatte | Richard Leach Maddox | 1871 | |
Platindruck (Platinotype) | William Willis | 1873 | Es wurde ein Papier mit Oxalsäure, Eisen(III)-chlorid und Platinchlorür getränkt und getrocknet. Das getrocknete Blatt ließ sich dann durch ein Negativ belichten. Lichtempfindlich ist das Eisenoxalat. Willis produzierte in seiner in London angesiedelten Firma fertig präparierte und getrocknete Papiere. Aufgrund eines starken Preisanstiegs der benötigten Platinverbindung vor dem Ersten Weltkrieg sank das Verfahren zur Bedeutungslosigkeit herab. |
Carbrodruck (Carbon bromide) | 1873 | Wie bei den meisten Edeldruckverfahren ist die Basis eine pigmenthaltige Gelatineschicht, die mit einer Lösung von Kaliumdichromat, Kaliumferrizyanid und Kaliumbromid getränkt wird. Diese wird mit einer Bromsilberkopie in Kontakt gebracht. Die Gelatineschicht wird an den belichteten Stellen gegerbt, die nicht gegerbten Stellen können ausgewaschen werden. Anschließend wird das Bild auf Papier übertragen. Von einer Kopie sind etwa sechs Übertragungen möglich. | |
Ölumdruck | William de Wiveleslie Abney | 1839 | Mehrfarbige Abzüge sind möglich |
Heliogravüre | Karl Klietsch | 1879 | Eine Kupferplatte wird mit Kolophonium- oder Asphaltpulver eingestäubt
und dieses durch Erhitzen als Raster aufgeschmolzen. Darüber
wird eine Gelatineschicht aufgebracht. Diese wird durch Baden
in einer Kalium- oder Ammoniumdichromat-Lösung sensibilisiert
(lichtempfindlich gemacht).
Nach dem Belichten im Wege der Kontaktkopie durch ein Halbton-
Diapositiv findet die Entwicklung in warmem Wasser statt. Die
Chromgelatine härtet durch Belichtung aus, während die unbelichteten
Teile auswaschbar bleiben. Dadurch entsteht ein Gelatinerelief.
Je nach Reliefstärke kann die Säure die Gelatine durchdringen. Eine
dünne Schicht erlaubt schnelles Durchdringen, wodurch das Kupfer
längere Zeit geätzt wird und somit tiefere Rasternäpfchen erhält (=
dunklerer Ton), bei einer dicken Schicht kann die Säure nicht oder
erst verspätet zur Platte durchdringen, wodurch diese kaum bis gar
nicht geätzt wird. Beim Ätzen entstehen somit unterschiedlich tiefe
Vertiefungen, die nach dem Abwaschen der Gelatineschicht entsprechend
dem Gelatinerelief unterschiedlich viel Farbe aufnehmen
können und differenzierte Halbtonwiedergaben erlauben.
Pigmentpapierkopie
Bei der Pigmentpapierkopie werden die Vorlagen dazu als originalgroßes
Diapositiv im Kontaktverfahren auf ein lichtempfindliches,
mit Kalium- oder Ammoniumdichromat behandeltes Chromgelatine-
Papier, das sogenannte Pigmentpapier, belichtet. Das Papier wird
nach der Belichtung wenige Minuten in kaltem Wasser aufgeweicht
und auf eine Kupfer- oder Stahlplatte, die im Aquatintaverfahren
vorbereitet wurde, aufgepresst (abgeklatscht). Zum Entwickeln werden
das Papier sowie die unbelichteten Partien der Gelatineschicht in
warmem Wasser abgelöst und weggespült. Es bleibt ein zartes Gelatinerelief
auf der Platte zurück. Der Künstler kann die daran anschließende
Ätzung im Eisenchlorid-Bad kontrollieren und manipulieren. Weiterentwicklung durch Johann Baptist 1884 Obernetter Direktkopie. Ammoniumdichromat und Kaliumdichromat sind giftige und Krebs erzeugende Chemikalien. |
Platin- Palladiumdruck | 1839 | Literatur: Josef Pizzighelli, Arthur Hübl: Die Platinotypie. Ein Verfahren zur raschen Herstellung haltbarer Copien mit Platinsalzen auf photographischem Wege. Verlag der Photographischen Correspondenz, Wien 1882. | |
Kallitypie | W. W. J. Nichol | 1839 | Anders als bei der silberfreien Cyanotypie wird hier Silbernitrat (mittels lichtempfindlicher Eisensalze) in metallisches Silber umgewandelt. Die Rezeptur für die Kallitypie ist mehrfach verändert worden und jeder Kunst-Printer benutzt sein spezielles Mischungsverhältnis. Ein beliebtes Verfahren ist das auf Arbeiten von John Herschel zurückzuführende Van-Dyke-Braun. |
Dreifarben-Gummidruck | 1896 | ||
Ozotypie | Thomas Manly | 1899 | Variation des Kohledrucks. Ein Chromgelatinepapier, das mit Kaliumdichromat und Mangansulfat lichtempfindlich gemacht wurde, wird dabei im Kontaktverfahren mit einem Negativ belichtet. Es entsteht ein aus braunem Chromoxid und Manganchromat bestehendes Bild. Im Anschluss daran wird ein Tuch aufgepresst, das mit einer Mischung aus Kohlepigment, verdünnter Essigsäure und Hydrochinon getränkt ist. Durch die gerbende Wirkung des Hydrochinons auf die bei der Belichtung entstandenen chromhaltigen Bildstellen härtet daraufhin die Kohle-Emulsion in der Chromgelatineschicht proportional zur Belichtung aus. Die Blätter werden getrennt und die unbelichtete (ungehärtete) Gelatineschicht in warmem Wasser ausgewaschen. |
Gummidrucke der französischen Fotografen Robert Demachy und Constant Puyo | um 1900 | ||
Bromöldruck | Welborne Piper | 1902 | Welborne Piper ab 1907 allg. verwendet Beispiel für einen Bromöldruck: Der Jordán-See in Tábor (Josef Jindřich Šechtl, 1920er) Bromöldruck, auch Bromölumdruck, ist als Edeldruckverfahren kein Druckverfahren im eigentlichen Sinn, sondern ein photographisches Positivkopierverfahren. Es wurde 1902 von Welborne Piper erfunden und ab 1907 allgemein verwendet. Grundlage bildet ein Bromsilberpositiv, das auf ungehärtetem und damit quellfähigem Bromsilberpapier belichtet wurde. Nach Fixierung und Wässerung wird das Silberbild mit einem Chromatbleichbad ausgebleicht, das aus einer Lösung von Kupfersulfat, Kaliumbromid und Kaliumdichromat- oder Ammoniumdichromatlösung besteht. Dieser chemische Vorgang bewirkt eine teilweise Härtung (Gerbung) der Gelatineschicht des Papieres, die dadurch wasserunlöslich wird. Diese Gerbung verläuft proportional zum vorhandenen Silberbild. Dieses Gelatinerelief wird zum Auftrag einer Farbe gewässert. Die nicht gehärteten Stellen (helle Bildtöne) nehmen viel, gehärtete Bildstellen entsprechend weniger Wasser auf. Chromatbleichbad aus einer Lösung von Kupfersulfat, Kaliumbromid und Kaliumdichromat- oder Ammoniumdichromatlösung |
Bromölumdruck | 1902 | als Transferverfahren | |
Autochromverfahren | 1904 | ||
Ölumdruck | 1911 | Weiterentwicklung durch Robert Demachy | |
Leimdruck | Heinrich Kühn | 1911 | mit Fischleim als Kolloid, 1915 von Heinrich Kühn entwickelt |
Intagliotypie (Intaglio = Tiefdruck) | Keith Howard | 80er Jahre | Professor Johann Feught, ein Deutsch-Amerikaner, der in Kanada lebt und arbeitet, hat die Technik nach Deutschland gebracht. Die Intagliotypie ist eine moderne gesundheits- und umweltfreundliche ungiftige Radier-/Tiefdrucktechnik. Sie nutzt die Möglichkeiten des Fotopolymerfilms zur Übertragung von beliebigen Motiven – wie Zeichnungen, Malereien, Fotos, Computer generierte Grafiken und Bilder – auf eine Druckplatte. Das Motiv muss in irgendeiner Form auf einem transparenten Material (transparente Zeichenfolie, OverHead-Folie) vorliegen. Mittels UV-Licht wird dieses Motiv auf Polymerfilm (ImagOn) belichtet. Die transparenten Bereiche der Bildfolie werden von dem UV-Licht durchdrungen und härten an diesen Stellen den Polymerfilm. Die vom Motiv abgedeckten Bildbereiche – also die mehr oder weniger geschwärzten Stellen – lassen das UV-Licht nicht durch. Deshalb bleibt der Polymerfilm an diesen Stellen weich und lässt sich in der Entwicklerlauge herauswaschen. Durch Neutralisation und Trocknen härtet der Polymerfilm aus; durch Lagerung im Sonnenlicht kann diese Polymerschicht noch weiter ausgehärtet werden. Nach der Entwicklung entstehen in der Polymerschicht die Vertiefungen, die die Farbe für den Druck halten. Polymer (aus vielen, gleichen Teilen aufgebaut) ist ein chemischer Stoff, der aus Makromolekülen besteht. Hermann Staudinger 1922 Makromolekül |